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Entweder glorifiziert oder dämonisiert:
Hacker.
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28.05.2002 13 : 48
Uhr Viren: Kunst oder Rebellion?
Computerviren zum Anfassen: Mit wenigen Mausklicks
auf Dateien wie "bad boy" oder "suicide" wird der PC im
Museum für Angewandte Kunst zum finalen Crash gebracht.
Solche Erfahrungen sind Teil der jetzt in Frankfurt am
Main eröffneten Ausstellung "I love you. Computer.
Viren. Hacker. Kultur", die zu einer Gratwanderung in
den digitalen Untergrund einlädt.
Entzauberung
"Der Computervirus
ist eine Ikone des digitalen Alltags, die uns alle
schreckt", sagte Ausstellungsleiterin Franziska Nori
beim Eröffnungsrundgang. "Hier könnt ihr mit
Computerviren spielen!" Die wissenschaftliche Leiterin
der Abteilung digitalcraft am mak.frankfurt, wie sich
das Museum kurz nennt, will die Besucher aber nicht zu
"bad guys" heranziehen, sondern vielmehr den Mythos
entzaubern, der Themen wie Computerviren und die
Hacker-Kultur umgibt. "Wir wollen zeigen, dass Menschen
dahinter stehen".
Virus hinter Glas
Das sind Menschen wie der in Italien geborene
und jetzt in Wien lebende "Cyberfunk-Hacktivist"
Jaromil, dessen Virus offenbar so gefährlich ist, dass
sein Code selbstironisch nur hinter Glas gezeigt wird.
Das aus nur einer Zeile bestehende Programm startet auf
einem Unix-Rechner eine Endlosschleife, die das System
in die Knie zwingt.
Beim Flugzeugsimulator von
Carl Banks bilden Form und Inhalt eine vollendete
Einheit: Der nur 1.536 Bytes große Quellcode ist so
dargestellt, dass die Zeilen den Umriss eines Flugzeugs
abbilden. Wird das Linux-Programm kompiliert, also in
die Maschinensprache des Computers übersetzt, kann damit
der Flug einer "Piper Cherokee" simuliert werden.
Ist solcher Quellcode jetzt Literatur oder
Software? Die bis zum 13. Juni geöffnete Ausstellung
lässt nicht nur diese Frage bewusst offen. Von den
Antworten der Besucher wird es abhängen, wie der
digitale Alltag in zehn Jahren beschaffen sein wird.
Mehr auf kurier.at: Standpunkte:
Hacker gegen Antivirenprogrammierer
Mehr im
Internet: Museum für Angewandte Kunst -
Frankfurt am Main I
love you - Homepage zur Ausstellung
ap/stp
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RinterA., 2002-05-29
11:19 Kriminell Ob "solcher Quellcode Literatur
oder Software" ist, ist eine absolut
uninteressante Frage. Fakt ist, daß "solcher
Quellcode" nur Sinn macht, wenn er kompiliert und
als Virus verbreitet wird. Das ist sozusagen seine
Bestimmung. Und wenn das geschieht, dient er der
Verunsicherung von Menschen, nimmt deren Zeit und
Energie in Anspruch und beschädigt deren Daten und
Computersysteme. Das ist weder Software noch
Literatur, sondern kriminell. *Das* sollte man
Besuchern solcher Ausstellungen zuallererst
vermitteln, nichts sonst.
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